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Widerstand der Ski-Elite: Neue Regel durch 40 Ausnahmen ad absurdum geführt

Oberhofen am Thunersee, Schweiz - Mit dem Beginn der Speed-Wettkämpfe im Ski Alpin am ersten Dezember-Wochenende tritt offiziell eine Airbag-Pflicht für die Athleten in Kraft. Eine Welle von Ausnahmegenehmigungen macht jedoch die neue Regelung zur Farce. Der Internationale Skiverband FIS führte trotz Widerstands vieler Sportler zu dieser Saison eine Airbag-Pflicht in den Disziplinen Abfahrt und Super-G ein, mit dem primären Ziel, die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten. "Für die FIS steht die Sicherheit der Athleten an oberster Stelle und ist nicht verhandelbar", so Generalsekretär Michel Vion. Trotz dieser Intention ermöglicht ein Schlupfloch den Sportlern, eine Ausnahmegenehmigung über ihren nationalen Skiverband zu beantragen, was bereits zu 40 solcher Anträge geführt hat - 16 davon allein aus Österreich, sieben aus der Schweiz. Ein Insider kritisierte gegenüber dem Blick, die Möglichkeit von Ausnahmen mache die FIS lächerlich, da es so kein echtes Obligatorium gebe. Die Regel, die eigentlich die Sicherheit erhöhen sollte, wird somit komplett untergraben.

Angst vor Verletzungen: Skepsis gegenüber der Airbag-Pflicht im Ski Alpin

Die Gründe gegen den Airbag sind vielfältig. Viele Athleten fürchten Fehlauslösungen oder sind schlicht nicht überzeugt von einem besseren Schutz durch den Airbag. Andere finden kein passendes Modell oder zweifeln am Kosten-Nutzen-Verhältnis. Michelle Gisin, zweifache Olympiasiegerin, äußerte gar die Befürchtung, sich wegen der Position der Auslöse-Patrone auf der Wirbelsäule durch den Airbag schwer verletzen zu können. Als prominente Gegner der Regelung gelten Vincent Kriechmayr aus Österreich, der Italiener Dominik Paris und die Schweizerin Lara Gut-Behrami, die laut Blick zu den Antragstellern für eine Ausnahmegenehmigung zählen. Ob auch deutsche Athleten in Beaver Creek auf den Airbag verzichten werden, bleibt abzuwarten.